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Was man über E-Auto-Stecker beim Laden wissen muss
Ohne Stecker geht nichts bei einem Elektroauto. Typ 2 und CCS haben sich als Standard durchgesetzt, CHAdeMO verliert immer mehr an Bedeutung, Teslas Supercharger öffnen sich. Diese Typen von Ladesteckern gibt es!
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
von
- Christian Jeß
22. September 2023
Inhaltsverzeichnis
- Typ-1-Stecker vor allem für asiatische E-Autos
- Typ-2-Stecker Mennekes Standard in Europa
- CCS-Stecker (Combo) für Gleichstrom und Wechselstrom
- CHAdeMO-Stecker aus Japan
- Sonderfall Tesla Supercharger
- CEE- und Schukostecker spielen kaum eine Rolle
- Ladekabel Mode 2 und Mode 3
Für das günstige, klimafreundliche Fahren mit einem
Elektroautomuss alles passen – auch der Ladestecker. Anders als beim Toaster oder Rasenmäher ist es
mit einem normalen Haushaltssteckermeist nicht getan, weil für ein E-Auto ganz andere Strommengen gefordert sind.
Vier Steckertypen spielen in Deutschland eine Rolle: Typ 1, Typ 2, CCS und CHAdeMO. Hinzu kommt der
Superchargervon
Tesla. Dem Typ-2-Stecker (Mennekes) kommt mittlerweile die Hauptrolle zu, er hat sich als europäischer Standard durchgesetzt. Aber auch der CCS-Stecker (Combo) wird immer wichtiger.
Es gibt zwei Arten von Steckern, die fürs Laden mit Wechselstrom (AC = Alternating Current) geeignet sind: Typ 1 ist ein einphasiger Stecker und nur bei (älteren) E-Autos aus Asien und Nordamerika gängig, zum Beispiel dem
Nissan Leafder ersten Generation oder dem
Nissan e-NV200. Daher gibt es auch kaum öffentliche Ladesäulen mit Typ-1-Anschluss.
Mithilfe von Adapterkabeln können aber auch Typ-2-Ladepunkte genutzt werden. Abhängig von der Ladeleistung des Autos und der Netzkapazität kann man mit Typ 1 bei 230
Voltund 32 Ampere mit bis zu 7,4 Kilowatt (kW) Leistung aufladen.
Typ-2-Stecker sind dreiphasige Stecker, durch die der Strom deutlich schneller fließen kann. Im privaten Raum an einer
Wallboxist eine Ladeleistung von 22 kW (400 Volt, 32 Ampere) üblich, an
öffentlichen Ladesäulensind Schnellladungen mit bis zu 43 kW (400
V, 63 A) Wechselstrom möglich.
Der Typ-2-Stecker wird auch
Mennekes-Steckernach seinem deutschen Mitentwickler genannt. Dieser Steckertyp ist inzwischen Standard in Europa, nahezu alle großen Hersteller haben einen Typ-2-Anschluss verbaut (eine Übersicht gibt es
hier). Da Elektroautos mit Gleichstrom fahren, wird der geladene Wechselstrom von einem internen Gleichrichter umgewandelt. Auch Tesla verwendet einen modifizierten Typ-2-Stecker für seine Supercharger, die bislang jedoch nur für eigene Fahrzeuge zur Verfügung stehen.
Typ-2-Ladekabel im Vergleich
Außerdem gibt es zwei Arten von Steckern zum Aufladen per Gleichstrom (DC = Direct Current). Der CCS-Stecker (Combined Charging System) ist eine erweiterte Version des Typ 2 mit zwei zusätzlichen Stromkontakten zum Schnellladen. Daher wird er auch Combo-2-Stecker genannt.
Mit ihm ist AC- und DC-Laden möglich, üblicherweise mit bis zu 170 kW Leistung. An modernen Schnellladern sind jedoch sogar bis 350 kW, bei Ultraschnellladern sogar 450 kW möglich. In der Praxis sind es jedoch meist 50 kW (500 V, 100 A).
CHAdeMO ist der japanische Standardstecker für die Gleichstrom-Schnellladung eines E-Autos. CHAdeMO steht für "Charge de Move" und erreicht in der Regel 50 Kilowatt, je nach Ladestation sind auch 100 kW möglich. Entwickelt wurde das System vom Energiekonzern Tepco zusammen mit
Toyota,
Nissan,
Mitsubishiund
Subaru.
CHAdeMO-Stecker sind aber auch kompatibel zu einigen
Honda, Kia,
Citroënund
Peugeot, einige Tesla können mit einem speziellen Adapter geladen werden. Mit CHAdeMO ist bidirektionales Laden möglich, das heißt überschüssiger Strom könnte im Auto zwischengespeichert werden und anschließend zurückfließen.
Allerdings verliert die CHAdeMO-Variante in Europa immer mehr an Bedeutung. So verzichtet Allego, einer der größen Ladenetzbetreiber, künftig bei neuen Schnellladesäulen auf diesen Stecker. Als Grund nennt das Unternehmen die geringe Verbreitung des Standards: 2021 seien lediglich 4 Prozent aller in Europa verkauften E-Mobile damit ausgerüstet gewesen – Tendenz sinkend. Bestehende Ladesäulen mit Chademo-Stecker bleiben aber bis auf weiteres am Netz, neue erhalten ausschließlich den gängigeren CCS-Stecker.
Mit über 50.000 sogenannten Superchargern besitzt Tesla das weltweit größte Netz an Schnellladestationen. Die Amerikaner nutzen dabei einen modifizierten Typ-2-Stecker, der nach eigenen Angaben deutlich über 200 km Reichweite in 15 Minuten bringt.
In Deutschland und Europa öffnet sich Tesla mehr und mehr auch für Fremdmarken. Etwa die Hälfte aller Supercharger-Stationen sind inzwischen auch offen für schnellladefähige Nicht-Teslas mit CCS-Anschluss, auch viele eigene Modelle können hierzulande mit CCS laden. In Nordamerika hingegen scheint sich das Supercharger-System North American Charging Standard (NACS) – wie der selbstbewusste Name schon sagt – als Standard durchzusetzen. So haben sich unter anderem mit Ford und GM zwei Schwergewichte der Branche zur Technik bekannt, die Organisation SAE will NACS in einem beschleunigten Verfahren offiziell standardisieren.
Der CEE-Stecker und der Schukostrecker spielen bei der Stromversorgung von Elektroautos eine untergeordnete Rolle. Die auf 230 Volt Spannung ausgelegte Haushaltssteckdose überträgt Wechselstrom theoretisch mit bis zu 3,7 kW Leistung, wenn sie mit 16 Ampere abgesichert ist. In der Praxis sind es aber meist nur 2,3 Kilowatt bei 10 Ampere. Gleiches gilt für die dreipoligen blauen CEE-Stecker (einphasig), auch Campingstecker genannt, mit denen man Reisemobile ans Stromnetz anschließt.
Ein schnelleres Aufladen der Akkus macht der fünfpolige rote CEE-Stecker (dreiphasig) möglich, der dauerhaft mit 16 Ampere abgesichert ist. Der kleine Industriestecker (CEE16) lässt Ladeleistungen von bis zu 11 kW (400 V, 16 A) zu, der große (CEE32) sogar bis zu 22 kW (400 V, 32 A). Beide brauchen dazu eine mobile Ladestation (Mode 2).
Grundsätzlich gibt es drei Arten von
Ladekabeln: Kabel, die an einer Ladestation montiert sind, Kabel, die fix mit dem Fahrzeug verbunden sind (selten) und Kabel zum Mitführen, die vor dem Laden mit beiden Seiten verbunden werden müssen. Bei E-Autos üblich sind Mode-2- und Mode-3-Kabel.
Mode 2-Ladekabel gibt es in diversen Ausführungen. Sie werden meist beim E-Autokauf werksseitig mitgeliefert, um an einer Haushaltssteckdose notladen zu können. Zur Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladeanschluss ist meist eine In-Cable-Control-Box (ICCB) integriert.
Mode-3-Kabel sind zum Anschluss an eine private Wallbox oder eine öffentliche Ladestation. Die meisten AC-Ladesäulen haben eine Typ-2-Box, das heißt die meisten E-Autobesitzer stecken ein Mode-3-Kabel Typ 2 auf Typ 2 ein und laden mit 22 kW. Auch Typ 1 auf Typ 2 ist möglich. Ab 43 kW sind die (schwereren) Ladekabel an Ladestationen fest installiert, genau wie bei den Schnellladern mit Gleichstrom (DC).
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