ETFs einfach erklärt: Das müssen Anleger wissen (2024)

Exchange Traded Funds: ETFs einfach erklärt: Das müssen Anleger wissen

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ETFs einfach erklärt: Das müssen Anleger wissen (1)

dpa Sie kosten wenig Gebühren und sind transparent: Börsengehandelte Indexfonds – sogenannte ETFs – sind attraktive Produkte. Allerdings sind sie nicht immer besser als gemanagte Fonds. Foto:Franziska Koark

Freitag, 07.02.2020, 18:18

ETFs werden immer beliebter – vor allem nach der letzten globalen Finanzkrise ist die Popularität unter Anlegern weiter gestiegen. Nicht zuletzt lockt die günstige Kostenstruktur.

Beschäftigt man sich intensiver mit Anlage und Vermögensaufbau, stößt man unweigerlich auf das Phänomen ETF, Exchange Traded Funds. Vor allem dann, wenn man breit gestreut in Fonds investieren möchte, stellt sich die Frage: aktiv oder passiv. Schenke ich Portfoliomanagern und Börsenexperten mein Vertrauen, die mit eigenen Strategien aktiv in den Markt investieren? Oder setze ich mittels eines passiv gemangten ETF auf einen bestimmten Index und damit auf eine ganz Volkswirtschaft oder eine ganze Wirtschaftsbranche?

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Was genau sind ETFs?

Nachdem in den 70er Jahren in den USA die Idee aufgekommen war, Indizes in Fonds nachzubilden, wurde das Vorhaben letztendlich erst im Jahr 1993 mit dem Standard & Poor’s Depositary Receipt (Spider) realisiert. Beschleunigt wurde diese Entwicklung durch eine wachsende Zahl von Tradern, die sich durch das Internet immer mehr Informationen zu Aktien und Börsen beschaffen konnten. Für den europäischen Markt folgten im April 2000 als erste ETFs in Europa die sogenannten „Leaders“ (LDRS) auf die weltweiten Branchenindizes von FTSE und die europäischen Branchenindizes von Dow Jones.

Im Gegensatz zu aktiv verwalteten Fonds, deren Anlageziel darin besteht, einen Referenzindex zu übertreffen, verfolgen Exchange Traded Funds (ETFs) eine passive Anlagestrategie. Sie zielen darauf ab, die Wertentwicklung eines zugrunde liegenden Index so genau wie möglich abzubilden. Basisindizes können nationale oder internationale Aktienindizes, Renten- und Immobilienindizes oder Rohstoff- und Strategieindizes sein.

Durch die Replikation von Indizes können ganze Märkte so einfach wie eine Aktie gehandelt werden. Mit nur einem Börsengeschäft erwirbt der Investor somit einen ganzen Wertpapierkorb und spart die zusätzlichen Transaktionskosten, die sonst für einzelne Anlagen anfallen würden. So können Anlagestrategien einfach und effizient umgesetzt werden.

So unterscheiden sich physische und synthetische ETFs

ETFs replizieren einen Index – das kann physisch oder aber auch synthetisch realisiert werden. Anbieter von physischen ETFs kaufen direkt die im jeweiligen Index enthaltenen Wertpapiere gemäß ihrer Gewichtung. Eine 100-prozentige Nachbildung (Vollreplikation) ist für Indizes möglich, die aus einer überschaubaren Zahl liquider Aktien zusammensetzen (z. B. DAX). Ist ein Index relativ groß, wie beispielsweise der MSCI World, werden nur die Anteile vom Anbieter erworben, welche den größten Einfluss auf die Wertentwicklung des Index haben (Sampling-Methode).

Zum anderen gibt es synthetisch replizierende ETFs. Diese können und dürfen Wertpapiere im Portfolio enthalten, die im Index überhaupt nicht vorhanden sind. Die Grundlage bilden Derivate (Swaps) mit einem Finanzpartner, womit sich der ETF-Anbieter exakt die Rendite des zugrundeliegenden Index‘ sichert. Oftmals können Fondsgesellschaften mit synthetisch replizierenden ETFs den Index präziser nachbilden. Diese bieten sich gerade für illiquide Nischenmärkte an, da der Anbieter neben den Swaps nur ein gewisses Maß an Sicherheiten im Portfolio haben muss, nicht aber die Aktien selbst. Aufgrund der Komplexität ist die Nachbildung für Anleger andererseits kaum nachvollziehbar.

Zudem besteht ein sogenanntes Kontrahentenrisiko im Fall der Insolvenz des Swap-Partners. Sollte nämlich die Bank als Swap-Partner in die Insolvenz rutschen, könnte der ETF auf bestehende Forderungen aus dem Swap-Vertrag sitzen bleiben. Neben diesen genannten Arten von ETF gibt es zudem die Rohstoffverbriefung (Exchange Traded Commodities – ETCs). Hierbei ist die vom Anbieter herausgegebene Anleihe mit Rohstoffen oder Edelmetallen besichert.

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Trading mit ETFs: Vor- und Nachteile

ETFs sind als börsengehandelte Indexfonds äußerst flexibel, denn sie können zu Börsenzeiten jederzeit gekauft oder verkauft werden. Durch den reibungslosen Handel und den Umstand, dass ETFs keine Ausgabeaufschläge kennen, können Investoren die Produkte auch viel aktiver handeln. Ein weiterer Vorteil ist die recht hohe Transparenz, denn die Wertentwicklung und die zugrunde liegenden Wertpapiere eines bestimmten Börsenindex lassen sich leicht nachvollziehen.

Auch lagert das investierte Kapital gesichert als Sondervermögen und bietet diesbezüglich Sicherheit. Gegenüber aktiv gemanagten Fonds sind die noch höhere Risikostreuung und vor allem die geringen Kosten vorteilhaft. Dass die Kosten geringer sind, ergibt sich daraus, dass keine Portfoliomanager bezahlt werden müssen, die im Hintergrund die Investments aktiv steuern.

Als Nachteil kann betrachtet werden, dass Überrenditen gegenüber dem Index nicht möglich sind. Das geringere Risiko geht damit meist auch mit einer geringerenRendite einher. Zudem kann gerade bei synthetischen ETFs kann die Funktionsweise auf Anleger unübersichtlich wirken.

Für wen eignet sich die Geldanlage mit Exchange Traded Funds?

ETFs eigenen sich für sämtliche Anlegersegmente: So nutzen professionelle Investoren Exchange Traded Funds oftmals als Kerninvestment. Aber auch für Kleinanleger ist diese Form geeignet, um einen soliden Vermögensaufbau zu gewährleisten. Je nach Risikoneigung und Erfahrung können Sie individuell gewichtet in ETFs investieren. Falls Sie anstatt einer Einmalanlage – die Mindestsumme ist bei den Depotbanken unterschiedlich hoch – lieber monatlich einen kleineren Betrag einzahlen möchten, empfiehlt sich ein ETF-Sparplan.

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ETFs kaufen – so geht's

Wenn Sie als Anleger in ETFs investieren wollen, müssen Sie zunächst ein Depot bei einer Depotbank eröffnen. Haben Sie sich für einen ETF entscheiden, füllen Sie ein Online-Formular Ihrer Bank oder Ihres Brokers aus. Dort tätigen Sie Angaben zu Handelsplatz, Ordervolumen, Orderlimit und Gültigkeit. Es ist ratsam, sich zuvor über die Depotkosten und Transaktionskosten zu informieren, welche in unterschiedlicher Höhe anfallen können.

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Möchten Sie mehr wissen? Weiteres aus dem Börsenlexikon

  • Börsenlexikon - Depotkonto
  • Börsenlexikon - ETF, synthetisch repliziert
  • Börsenlexikon - Indexfonds
  • Börsenlexikon - Passive Anlagestrategie
  • Börsenlexikon - Sondervermögen

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Exchange Traded Funds (ETFs)

Exchange Traded Funds (ETFs) sind börsengehandelte Indexfonds, die eine passive Anlagestrategie verfolgen. Sie zielen darauf ab, die Wertentwicklung eines zugrunde liegenden Index so genau wie möglich abzubilden. ETFs können nationale oder internationale Aktienindizes, Renten- und Immobilienindizes oder Rohstoff- und Strategieindizes replizieren. Durch die Replikation von Indizes können ganze Märkte so einfach wie eine Aktie gehandelt werden. ETFs bieten eine günstige Kostenstruktur, hohe Transparenz und eine breite Risikostreuung. Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds haben ETFs in der Regel geringere Kosten.

Physische und synthetische ETFs

ETFs können entweder physisch oder synthetisch repliziert werden. Physische ETFs kaufen direkt die im jeweiligen Index enthaltenen Wertpapiere gemäß ihrer Gewichtung. Eine 100-prozentige Nachbildung (Vollreplikation) ist für Indizes möglich, die aus einer überschaubaren Zahl liquider Aktien bestehen. Bei größeren Indizes werden nur die Anteile erworben, die den größten Einfluss auf die Wertentwicklung des Index haben (Sampling-Methode). Synthetisch replizierende ETFs können und dürfen Wertpapiere im Portfolio enthalten, die im Index überhaupt nicht vorhanden sind. Die Grundlage bilden Derivate (Swaps) mit einem Finanzpartner, womit sich der ETF-Anbieter exakt die Rendite des zugrundeliegenden Index sichert. Synthetische ETFs bieten sich besonders für illiquide Nischenmärkte an, da der Anbieter neben den Swaps nur ein gewisses Maß an Sicherheiten im Portfolio haben muss, nicht aber die Aktien selbst. Es besteht jedoch ein sogenanntes Kontrahentenrisiko im Fall der Insolvenz des Swap-Partners.

Vorteile von ETFs

ETFs bieten verschiedene Vorteile, wie Flexibilität, hohe Transparenz, geringe Kosten und eine breite Risikostreuung. ETFs können zu Börsenzeiten jederzeit gekauft oder verkauft werden und haben keine Ausgabeaufschläge. Die Wertentwicklung und die zugrunde liegenden Wertpapiere eines bestimmten Börsenindex lassen sich leicht nachvollziehen. Das investierte Kapital wird als Sondervermögen gelagert, was zusätzliche Sicherheit bietet. Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds haben ETFs in der Regel geringere Kosten.

Für wen eignet sich die Geldanlage mit ETFs?

ETFs eignen sich für verschiedene Anlegersegmente. Professionelle Investoren nutzen ETFs oft als Kerninvestment, aber auch für Kleinanleger sind sie geeignet, um einen soliden Vermögensaufbau zu gewährleisten. Je nach Risikoneigung und Erfahrung können Anleger individuell in ETFs investieren. Für Anleger, die regelmäßig kleinere Beträge einzahlen möchten, empfiehlt sich ein ETF-Sparplan.

Kauf von ETFs

Um in ETFs zu investieren, müssen Sie zunächst ein Depot bei einer Depotbank eröffnen. Nachdem Sie sich für einen ETF entschieden haben, füllen Sie ein Online-Formular Ihrer Bank oder Ihres Brokers aus. Dabei geben Sie Angaben zu Handelsplatz, Ordervolumen, Orderlimit und Gültigkeit an. Es ist ratsam, sich vorher über die Depotkosten und Transaktionskosten zu informieren, die je nach Anbieter unterschiedlich hoch sein können.

Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter. Wenn Sie weitere Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

ETFs einfach erklärt: Das müssen Anleger wissen (2024)

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Author: Gov. Deandrea McKenzie

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Name: Gov. Deandrea McKenzie

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